Lichter der Hoffnung: Friedensgebet in Hildesheim vereint abrahamitische Religionen

Nachricht Hildesheim, 12. Dezember 2024

Unter dem Motto „Frieden braucht Mut“ haben sich in der vergangenen Woche Vertreterinnen und Vertreter der abrahamitischen Religionen vor der St.-Jakobi-Kirche in Hildesheim versammelt, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Frieden und Verständigung zu setzen. Eingeladen hatte der interreligiöse Arbeitskreis Abrahams Runder Tisch. Trotz der bedrückenden Aktualität von Kriegen wie in der Ukraine und in Nahost strahlte die Veranstaltung Hoffnung aus.

Emin Tuncay, Sprecher des Arbeitskreises, rief die Teilnehmenden dazu auf, nicht nur auf globale Lösungen zu hoffen, sondern im Alltag kleine Schritte des Friedens zu wagen: „Lassen Sie uns handeln.“ Seine Worte spiegelten die zentrale Botschaft der Veranstaltung wider: Frieden beginnt im Kleinen – in den Herzen und Taten der Menschen.

Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder erfüllte das gemeinsame Friedensgebet „mit Dankbarkeit und Hoffnung“. Wie auch Stadtdechant Wolfgang Voges richtete sie die Bitte an Gott, den Menschen Mut zu geben und für Frieden einzutreten, besonders gegenüber jenen, die Hass säen, Macht ausnutzen und Tatsachen verdrehen. Auch Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer erinnerte daran, dass ein respektvolles Miteinander und das Achten anderer Meinungen bedeutsame Grundlagen für Frieden in der Gesellschaft seien.

Die religiösen Traditionen fanden in Gebeten und musikalischen Beiträgen ihren Ausdruck: Imam Sinan Öztürk von der Ayasofya-Moschee rezitierte Verse aus dem Koran zunächst auf Arabisch, dann auch Deutsch, Robert Biuk von der Bahá’í-Gemeinde las ein Friedensgebet, und der Internationale Chor schuf mit seinen Liedern eine Atmosphäre des Zusammenhalts. Zum Abschluss wurden Kerzen entzündet, die als Symbol für Licht und Hoffnung weitergereicht wurden. Pastor Dr. Janis Berzins lud alle dazu ein, sich mit einem Friedensgruß zu verabschieden: „Schalom aleichem – Friede sei mit dir – Salam alaikum.“

Das Friedensgebet zeigte eindrucksvoll, dass Religionen nicht trennen, sondern verbinden können – wenn sie auf Dialog und Respekt basieren. In Zeiten von Konflikten sendete Hildesheim ein wichtiges Signal: Frieden braucht Mut.

Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu