Was hat Gott mit einem Brillenputztuch gemeinsam? Wie sage ich, woran ich glaube, ohne das Offensichtliche auszusprechen? Marco Michalzik, Poetry-Slammer, Rapper und Wortakrobat, hat mit den Lektorinnen und Lektoren im Sprengel Hildesheim-Göttingen in der Northeimer St.-Sixti-Kirche ein „Fest der Worte“ gefeiert. „Keine Angst vor eigenen Versuchen!“
Nach der Begrüßung durch Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder begann Michalzik mit einem kleinen Warm-up – eines „Slams“ aus einem seiner Bücher. Slams sind Vorträge, die irgendwo zwischen Lyrik und Prosa, einem langen Brief und einer kurzen Notiz mäandern. Meist autobiografisch mit eigenem Ich und Wir – und mal auch einem adressierten Du. Rhythmisch, mal reimend (aber selten) und dann lang vortragend.
Eine Pause.
Und weiter: „Sagen Sie mal, was Ihnen zum Thema ‚Glauben‘ einfällt?“ – Jesus Christus! Vergebung! Religion! Barmherzigkeit! ... Mehrere Minuten lang ließ Michalzik die rund 50 Lektor*innen Begriffe aufsagen. „Sie merken, wenn andere etwas sagen, geht eine Schublade auf und weitere Begriffe folgen.“ Diese sollten die Teilnehmenden alle auf einem imaginierten Blatt Papier notieren und sich dann schreibend damit auseinandersetzen. „Nur eine Regel: Alle Begriffe, die wir zusammengetragen haben, sind tabu in Ihrem Text.“