Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide, fand er früh seinen Weg in die Kirche und zum Glauben. Als Jugendlicher engagierte sich Tödter als Teamer bei Jugendfreizeiten und spielte Trompete im Posaunenchor seiner Gemeinde. Nach dem Abitur zog es ihn mit der Aktion Sühnezeichen für ein Jahr nach Israel, wo er Shoah-Überlebende begleitete. Ein Jahr, das ihn nachhaltig prägte: „Der Gedanke, Theologie zu studieren, stellte sich während der Schulzeit ein – und in Israel habe ich diese Entscheidung dann endgültig getroffen,“ erzählt er.
Das Theologiestudium führte ihn zunächst nach Halle. Doch schon nach sechs Semestern fand sich Tödter, eher unbeabsichtigt, in Jerusalem wieder. Dort lernte er Neuhebräisch, und vertiefte auch sein Verständnis für die Geschichte und die Kultur, die ihn bereits als junger Mann so fasziniert hatten. Es folgten Studienjahre in Leipzig und schließlich der Wechsel an die Universität Göttingen, wo er sein Examen ablegte.
Seine Promotion schrieb der evangelische Theologe über das Verständnis der Seele in den Psalmen – ein Thema, das ihn wissenschaftlich faszinierte. Dennoch entschied er sich gegen eine akademische Laufbahn. „Mir hat die Arbeit im Vikariat so viel Spaß gemacht, die Arbeit mit den Menschen. Das reizte mich mehr als das Universitäre,“ erklärt er. Tödter wusste, dass er seinen Platz in der direkten Seelsorge fand, und entschied sich bewusst gegen eine akademische Laufbahn.
Nach seinem Vikariat am Stadtrand von Hildesheim suchte er eine Herausforderung auf dem Land – und fand sie in der Zwölf-Apostel-Gemeinde Sarstedt. „Ich mag es schon jetzt total hier, wenn ich mit dem Fahrrad an den Feldern vorbeifahre, die große Weite. Und Lühnde liegt genau in der Mitte der Gemeinde.“
Neben seiner Tätigkeit als Pastor ist Christoph Tödter auch aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. „Da bin ich einer unter vielen, und jeder bringt sein Wissen mit ein“, sagt er. Diese Bodenständigkeit prägt sein Handeln, auch in der Gemeinde. „Ich feiere gerne Gottesdienst und entwickele gerne mit der Gemeinde, worauf sie Lust hat“, erzählt er. Offenheit und Bereitschaft, sich auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Gemeinde einzulassen, sind ihm wichtig.
Seine Familie fühle sich in Lühnde bereits heimisch, sagt der 34-Jährige. „Wir können uns gut vorstellen, hier auch nach dem Probedienst länger wohnen zu bleiben – wir fühlen uns bereits jetzt sehr wohl“, sagt Tödter. In der Weite der Felder und der Nähe zu den Menschen hat er seinen Platz gefunden – einen Platz, an dem er nicht nur selbst wachsen, sondern auch anderen helfen kann, ihren Weg im Glauben zu finden.
Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu