Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder hat sich an der "Pfarrpersonengegenrechts"-Aktion in den sozialen Medien beteiligt: "Migration liegt in der DNA der Christenheit. Wir sind eine weltweite Bewegung. Menschen aus anderen Herkunftsländern sind bei uns willkommen. Ich wehre mich gegen rechtsextreme Machenschaften, die Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund bedrohen. Deportationspläne im Geheimen sind ein gefährlicher Wahnsinn und gefährden unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Mit dem Christsein ist Rechtsextremismus nicht vereinbar."
Auch Landesbischof Ralf Meister hat heute im Namen aller kirchenleitenden Organe (Landessynode, Landessynodalausschuss, Landesbischof, allen Regionalbischöfinnen und - bischöfen sowie Landeskirchenamt) an die Mitarbeitenden in den Kirchenkreisen, Einrichtungen und Gremien der Landeskirche geschrieben und sie zur Teilnahme an Aktionen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus ermutigt.
Brief vom Landesbischof an die Gemeinden
Der Brief von Landesbischof Ralf Meister im Wortlaut:
„Liebe Geschwister in den Kirchenkreiskonferenzen und Einrichtungen unserer Landeskirche und der Landessynode,
„Demokratie verteidigen“ – in zahlreichen Städten gehen Menschen seit Bekanntwerden des Geheimtreffens rechtsgerichteter und rechtsradikaler Kräfte im November in Potsdam auf die Straße.
Sie stehen auf gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus und widersprechen der Abwertung der Demokratie.
Viele von Ihnen haben sich bereits diesem Protest angeschlossen oder sind an der Planung von Kundgebungen beteiligt. Sie haben als Rednerinnen und Redner bei öffentlichen Veranstaltungen gegen rechts zugesagt oder zeigen digital unter #pfarrpersonengegenrechts oder #christinnengegenrechts Gesicht. Dafür danken wir Ihnen von Herzen, gehen mit Ihnen diesen Weg und bestärken Sie ausdrücklich in diesem Engagement.
In Artikel 5 unserer Kirchenverfassung sind wir aufgerufen, als Christinnen und Christen Mitverantwortung für die Gestaltung des demokratischen Gemeinwesens zu übernehmen.
Die demokratische Kultur ist ein Teil der neuzeitlichen Gestalt des Protestantismus und ist deshalb auch von uns als Kirche aktiv zu schützen. Der Öffentlichkeitsauftrag unserer Kirche ergibt sich aus dem Öffentlichkeitsanspruch des Evangeliums.
Gesellschaftlicher und politischer Rechtsextremismus widerspricht fundamental den christlichen Grundüberzeugungen und Maßstäben.
So bestärken wir Sie darin, unmittelbar zu helfen, wenn Menschen von rechtsextremen Positionen und Parolen in ihrem Leben beeinträchtigt oder bedroht werden.
Wir ermutigen Sie, an friedlichen Demonstrationen als Vertreterinnen und Vertreter unserer Kirche teilzunehmen und sich regionalen Bündnissen anzuschließen.
Wir bitten Sie, sich für friedlichen Protest zu engagieren und auch in den Sozialen Medien zur friedlichen Diskussion beizutragen. Es ist wichtig, das Gespräch auch mit denen nicht abreißen zu lassen, die sich demokratiekritisch oder -feindlich äußern.
Lasst uns gemeinsam im Gebet vor Gott stehen.
„Suchet der Stadt Bestes … und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.“ (Jer. 29,7).
Das ist unsere Hoffnung. Daran halten wir fest.
Im Namen aller kirchenleitenden Gremien grüße ich Sie in Verbundenheit,
Ihr
Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu