Auszeichnung für den christlich-jüdischen Dialog:

Nachricht Hameln, 17. Juli 2024

Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg erhält den Blickwechselpreis 2024

Die Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg hat eine besondere Auszeichnung erhalten: Der Verein Begegnung – Christen und Juden. Niedersachsen e.V. ehrte sie mit dem Blickwechselpreis 2024. In der Liberalen Synagoge in Hameln würdigte der Vereinsvorsitzende Pastor Dr. Jens Wening ihren herausragenden Einsatz im christlich-jüdischen Dialog. Offenberg initiierte erfolgreiche digitale Bibeldialoge und beteiligte sich an zahlreichen Projekten in Niedersachsen, wodurch sie den interreligiösen Austausch maßgeblich prägte.

Kontinuierliches Engagement trotz Herausforderungen

Dr. Martin Heimbucher, ehemaliger Kirchenpräsident der Reformierten Kirche, hob in seiner Laudatio die vielseitige Vita von Offenberg hervor. Ihr Werdegang führte sie von der evangelischen Theologie zur Politikwissenschaft, von der Historiographie zur Judaistik und schließlich nach Jerusalem, wo sie ihr Rabbinatsstudium abschloss. Ihre Rückkehr als Rabbinerin nach Berlin und Hameln zeigt ihr tiefes Engagement für den interreligiösen Dialog. „Besonders beeindruckend“, so Heimbucher, „ist Offenbergs unermüdlicher Einsatz selbst in schwierigen Zeiten, wie nach dem massenmörderischen Überfall der Hamas auf israelische Zivilisten und dem weltweiten Anstieg des Antisemitismus.“ Trotz dieser Herausforderungen führte sie den Dialog unermüdlich fort.

Diese Ehrung betone nicht nur die herausragenden Leistungen von Dr. Ulrike Offenberg, sondern unterstreicht auch die Bedeutung des kontinuierlichen Engagements im interreligiösen Dialog. In Zeiten zunehmender Spannungen und Herausforderungen sei ihr Einsatz ein leuchtendes Beispiel für Verständigung und Zusammenarbeit zwischen den Religionen.

Leuchtendes Beispiel für Verständigung und Zusammenarbeit zwischen den Religionen

Dr. Ulrike Offenberg, in Berlin geboren, arbeitet sowohl als Historikerin als auch als Rabbinerin. Ihre Dissertation an der Freien Universität Berlin befasste sich mit der Geschichte und der politischen Funktion der jüdischen Gemeinden in der DDR. Ihr Rabbinatsstudium absolvierte sie unter anderem am Abraham-Geiger-Kolleg und dem Hebrew Union College in Jerusalem, wo sie 2016 ordiniert wurde. Seit 2016 wirkt sie als Gemeinderabbinerin in Hameln und betreut seit 2020 zusätzlich die liberale Gruppe innerhalb der Stuttgarter Gemeinde. Als Vorstandsmitglied der European Rabbinical Assembly und durch ihre Lehrtätigkeit in verschiedenen Bildungsinstitutionen trägt sie maßgeblich zur interreligiösen Verständigung bei.

F: Kamsker

Große Wertschätzung

Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Regionalbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche, Marina Jalowaja vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens sowie Peter Wendt, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Hameln, und seine Vorgängerin Rachel Dohme, beteiligten sich ebenfalls an der Preisverleihung. Diese breite Beteiligung zeigt die Wertschätzung für Offenbergs Arbeit über verschiedene religiöse und gesellschaftliche Gruppen hinweg.

Symbolträchtiger und symbolhafter Preis

Der symbolträchtige Preis, ein künstlerisch gestalteter Granatapfel, wurde vom Ronnenberger Goldschmied Detlev Wegner eigens für diesen Anlass entworfen. Er symbolisiert die tiefen Wurzeln und die reiche Symbolik in der biblischen und jüdisch-christlichen Kultur. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernahm das Stellena Duo aus Hannover, bestehend aus Stella Perevalova und Elena Kondraschowa, und rundete damit eine bewegende und würdige Preisverleihung ab.

Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu

Weitere Informationen

Der Verein Begegnung – Christen und Juden unterstützt den jüdisch-christlichen Dialog und vergibt jährlich den Blickwechsel-Preis.

Verein Begegnung