„Weite Horizonte" – Abschluss der Kreissynode Göttingen-Münden

Nachricht Göttingen, 22. November 2024

In der Göttinger Jacobikirche hat vor wenigen Tagen ein besonderer Gottesdienst stattgefunden, der den Abschluss der Synode des Kirchenkreises Göttingen-Münden markierte. Frühere und neue Mitglieder kamen zusammen, um auf die vergangenen Jahre zurückzublicken und die gemeinsame Arbeit zu würdigen, darunter auch der ehemalige Mündener Superintendent Thomas Henning oder die langjährige Synodenvorsitzende Gunda Marie-Meyer. Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder nutzte die Gelegenheit, den ehrenamtlich tätigen Synodalen ihren Dank auszusprechen.

„Heute Abend ist Zeit, Ihnen als Synodalen Danke zu sagen“, begann sie ihre Predigt und sprach von einem „riesigen Einsatz“ an Zeit, Ideen und Geduld, den die Mitglieder der Synode eingebracht hätten. Dabei hob sie hervor, dass die Synodalen keine einfachen Aufgaben bewältigen mussten: „Ihnen wurden brisante Themen vor die Füße gelegt: Gebäudemanagement, die Fusion der beiden Kirchenkreise zu einem, Klimafragen, Popularmusik, Wahl von Superintendent:innen, Finanzen, Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt“, zählte sie auf.

„Meinungsvielfalt ist der Pfeffer jeder evangelischen Synode“: Offene Debatten als Stärke

Besonders betonte die Regionalbischöfin die Vielstimmigkeit und Meinungsfreiheit innerhalb der Synode: „Meinungsvielfalt ist der Pfeffer jeder evangelischen Synode“, sagte sie und brachte damit zum Ausdruck, wie wichtig offene Debatten und konstruktive Auseinandersetzungen für die Kirche seien. Gleichzeitig erinnerte sie an die Berufung, die hinter dem Engagement der Synodalen stehe. „Normale Menschen, ohne Heiligenschein“, wie sie formulierte, hätten sich von Gott in die Verantwortung rufen lassen, um die Kirche in bewegten Zeiten zu leiten.

Diese Zeiten seien herausfordernd wie nie zuvor. „Kirche wird zahlenmäßig ärmer“, räumte Ruck-Schröder ein. Doch zugleich werde sie geistlich nicht ärmer. „Das ist das Paradox der Gegenwart: Wir werden weniger – der Horizont wird größer.“ Mit dieser Perspektive ermutigte sie die Synodalen, weiterhin mit Zuversicht und Weitsicht die Zukunft der Kirche zu gestalten.

Herausforderungen im Fokus: Fusion, Klimafragen und Schutzkonzepte


Ein Schlüssel für diese Zukunft sei es, Veränderungen anzunehmen und immer wieder neu nach Wegen zu suchen, wie die Kirche ihre Botschaft in einer sich wandelnden Gesellschaft leben könne. „Wer heute Kirche leitet, und das haben Sie getan, braucht einen weiten Horizont“, schloss sie ihre Ansprache.

Am Ende des Gottesdienstes, den Superintendentin Marit Günther und Superintendent Dr. Frank Uhlhorn gemeinsam gestalteten, war es auch ein besonderer Moment, Menschen wie Steffen Magerhans zu würdigen, die hinter den Kulissen seit Jahren die organisatorischen Fäden ziehen. Mit Beharrlichkeit und Engagement habe er wesentlich dazu beigetragen, dass die Synodenarbeit möglich war – eine Leistung, die den gemeinsamen Abschlussabend der Synode umso mehr in einem Geist der Dankbarkeit und Hoffnung erstrahlen ließ.

Würdigung langjähriger Arbeit: Dank an Organisatoren und Unterstützer

Magerhans, der Vorsitzende der Kirchenkreissynode Göttingen-Münden, bedankte sich ebenfalls für das Engagement der Synodal:innen. Auch derjenigen, die nicht erneut bei den Kirchenvorstandswahlen kandidiert haben. Dietmar Lambach, Magerhans Stellvertreter und zuvor Vorsitzende der Kirchenkreissynode im Altkirchenkreis Münden, dankte allen früheren Mitstreiter:innen – und besonders seiner Frau. Und auch Dr. Ulrich Hundertmark, zweiter stellvertretender Vorsitzender, der sich unter anderem stark in die Erstellung des Schutzkonzeptes gegen Sexualisierte Gewalt eingebracht hat, richtete Dankesworte an die Anwesenden.

Begegnung und Austausch: Genussvolles Buffet stärkt Gemeinschaft


Der Chor „Lean on me“ unter der Leitung von Popularmusiker Rüdiger Brunkhorst sowie Stefan Kordes an der historischen Orgel rundeten den Gottesdienst musikalisch ab.

Im Anschluss des Gottesdienstes tauschten sich die Ehren- und Hauptamtlichen bei einem leckeren Buffet aus, das die Neue Arbeit Brockensammlung, das Migrationszentrum für Stadt und Landkreis Göttingen, die Ev. Familien-Bildungsstätte Göttingen, die Ev. Jugend des Kirchenkreises sowie Sascha Herbig (ehemaliger Koch der Kita St. Jacobi und Ehrenamtlicher aus Lenglern) zubereitet hatten.

Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu