"Da ist Musik drin!"

Neues Ausbildungsnetzwerk Kirchenmusik startet im Sprengel Hildesheim-Göttingen

Viele Sängerinnen und Sänger haben sich vor dem Start zu einem Projektchor getroffen und gestalteten die Eröffnung mit.

Ein Spätsommernachmittag in der Hildesheimer Lambertikirche. Die alten Mauern vibrieren im Takt moderner und klassischer Melodien. Viele Musikerinnen und Musiker aus dem gesamten Sprengel Hildesheim-Göttingen sind gekommen, um den Auftakt des neuen Ausbildungsnetzwerks Kirchenmusik (ANKM) zu feiern. Es ist ein Tag der Begegnung, des Lernens, Austestens und die Liebe zur Musik, die alle verbindet.

„Wir sind eine singende und klingende Kirche, voller Schönheit, Klang und Vielstimmigkeit! Das wollen wir bleiben!“ Mit diesen Worten eröffnet Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder die Veranstaltung. „Deshalb bilden wir Menschen aus, Musik in der Kirche zu machen. Das seid Ihr, das sind Sie! Wir haben einen neuen D-Kurs entwickelt, dynamisch, vernetzt, mit tollen Leuten. Also: Macht mit! Meldet Euch an!“ Mit dem Start des Netzwerkes wird die Atmosphäre in der alten Kirche durch den Projektchor und die Band der Popularmusikerinnen und Popularmusiker lebendig.

Was wir heute erleben, ist epochal. Ich sehe mich als Zeugin einer Zäsur in der Kirchenmusik. Schon lange hat Popmusik in der Kirche Einzug gehalten, Menschen inspiriert. Da weht nicht nur ein neuer Sound durch die Gottesdienste. Da hat eine neue Inspiration Fahrt aufgenommen.

Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder

Mario Ehrenberg-Kempf und Hanna Jursch sind in ihren Kirchenkreisen für Popularmusik zuständig.

Gemeinsames Lernen und Austausch im Sprengel

Das neue Netzwerk vereint alle Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der acht Kirchenkreise des Sprengels Hildesheim-Göttingen, um die Kirchenmusik gemeinsam zu gestalten. Die D-Ausbildung bereitet Ehrenamtliche und nebenamtliche Musikerinnen und Musiker darauf vor, musikalisch in ihren Gemeinden aktiv zu werden. Von Chorleitung über Orgelspiel bis hin zu Bandarbeit, Musiktheorie und Liturgik – das Angebot ist vielfältig und flexibel. Die Teilnehmenden können die Module selbst nach ihren Interessen und ihrer Nähe zusammenstellen.

„Das Ausbildungsnetzwerk ist in der Landeskirche einmalig“, erklärt Kirchenmusikdirektor Detlef Renneberg. „Die Ausbildungen sind dezentral und offen für alle, die auch mal reinschnuppern wollen. Es gibt eine Offenheit, für möglichst viele Menschen mit dem Netzwerk in Kontakt zu kommen. Ich freue mich sehr, dass wir einen so schönen Start erleben.“

Vielfalt in der Kirchenmusik: Ein breites Spektrum an Möglichkeiten

Ob Klassik oder Popularmusik – das Ausbildungsnetzwerk deckt beide Bereiche ab. „Was wir heute erleben, ist epochal. Ich sehe mich als Zeugin einer Zäsur in der Kirchenmusik“, sagt Ruck-Schröder. „Schon lange hat Popmusik in der Kirche Einzug gehalten, Menschen inspiriert. Da weht nicht nur ein neuer Sound durch die Gottesdienste. Da hat eine neue Inspiration Fahrt aufgenommen.“

Leo Janus (19) und Pauline Heimel (18) haben sich über das neue Ausbildungnetzwerk vor Ort informiert. F: Müller

Diese Offenheit spiegelt sich auch bei den jungen Teilnehmer*innen wider. Pauline Heimel, 18 Jahre alt, ist aus Northeim angereist und freut sich über die Vielfalt: „Ich finde es super, mit unterschiedlicher Musik und unterschiedlichen Menschen im Chor und Orchester zusammenzuarbeiten. Ich bin offen und schaue mal, ob ich nach dem Abi etwas in Richtung Musik machen möchte.“ Auch Leo Janus, 19, der bald Theaterwissenschaften in Leipzig studiert, ergänzt: „Ich mag tatsächlich lieber klassischere Musik als Popularmusik. Aber beides hat seine Berechtigung und wird hier gezeigt.“

Ein Schritt in die Zukunft der Kirchenmusik

Das neue Ausbildungsnetzwerk bietet nicht nur musikalische Vielfalt, sondern auch eine neue Form der Zusammenarbeit: Die Workshops und Online-Angebote sind über den gesamten Sprengel verteilt und ermöglichen eine flexible Teilnahme. Die Auftaktveranstaltung in der Lambertikirche ist erst der Anfang – ein lebendiger Start für eine zukunftsweisende Initiative.

„Musik in der Kirche ist Ausdruck des Glaubens“, betont Ruck-Schröder. „Ist der Glaube weit gedacht, ist auch die Musik ein weites Feld.“ Das neue Netzwerk bietet Raum für diese Weite – ein Netzwerk, das Menschen und Klänge zusammenbringt. „Da ist Musik drin!“ ist mehr als ein Motto – es ist ein Versprechen.

Weitere Infos zum Netzwerk unter: ankm.wir-e.de

Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu