Mit dem Lied „Soli Deo Gloria“ zogen die Sänger*innen der „St. Nikolai Gospel Singers“ am Samstagabend andächtig in die Altenauer Kirche ein, um das Benefizkonzert in Gedenken an ihren ehemaligen Pastor Mark Trebing zu eröffnen. Unter dem Motto „Gemeinsam stark in schweren Zeiten“ hatten sie kurzerhand dazu eingeladen, um dessen Familie zu unterstützen, die gleich zwei Schicksalsschläge in kurzer Zeit traf. Denn Mark Trebing war in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August im Alter von 51 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Und gut eine Woche später brannte das Pfarrhaus in Bodenfelde, in dem er seit 14 Jahren zusammen mit seiner Familie lebte, nieder. „So verlor die Familie nicht nur Vater und Ehemann, sondern auch ihr Zuhause. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende am Ende des Konzertes die Familie, um ihnen ein wenig Hoffnung zu geben in dieser schweren Zeit“, rief Vorsitzende Iris Richter in der fast vollbesetzten St. Nikolai-Kirche auf. Der Gospelchor hatte die Initiative zum Konzert ergriffen, da ihn einiges mit Pastor Mark Trebing verbindet. Dieser war von 2004 bis 2010 Pastor in Altenau und Schulenberg sowie in St. Andreasberg. Zunächst im Probedienst, dann noch einmal drei Jahre als ordinierter Pastor. „Während dieser Zeit hat er das Gemeindeleben sehr stark geprägt und vieles neu angestoßen. Er war bei uns allen sehr beliebt, wir sind bestürzt und in tiefer Trauer. Unsere mitfühlenden Gedanken und Gebete sind bei seiner Frau, seinen Kindern und allen, die ihm nahestanden“, sagten die Gospelsingers.
Deshalb lag in der Kirche auch seit dem 4. August ein Kondolenzbuch aus – und ein von Kerzen umgebenes Schwarz-Weiß-Bild zierte den seitlichen Altartisch. Nach dem zweiten Stück „Praise Him“ folgte das Lied „Good News“, das die Sprecherin des Gospelchors lächelnd zurückblicken ließ: „Ich sehe Mark förmlich vor mir, wie er abends am freien Pastorenmontag, mal wieder etwas verspätet, zur Chorprobe erschien. Und heute Abend würde er mit Sicherheit sagen: Danke, ihr Lieben!“ So erklangen an diesem Abend ruhige Stücke wie „Amazing Grace“, Möge die Straße uns zusammenführen“, „May the Lord send Angels“ oder auch „Meine Zeit steht in deinen Händen“, die mit viel Applaus bedacht wurden. Zum Abschluss wurde aus Mark Trebings Andachten eine Geschichte aus 2018 vorgelesen, die von Tanja handelt, der auf einer Fahrt in den Urlaub segensreiche Dinge passieren. Ihr Vater gab ihr noch die Worte: „Ich segne dich und du sollst ein Segen sein“ mit. Auf dem Weg nach Italien schließlich hatte sie eine Autopanne. Der Reifen war geplatzt. Wie durch Zauberhand hielt neben ihr ein Mann und bot seine Hilfe an. Und später am Rastplatz konnte sie selbst ein Segen sein und mit etwas Kleingeld aushelfen. „Danke, Sie sind ein echter Segen für mich“, bekam sie zur Antwort. Eine kleine Geschichte, in der sich Mark Trebing wiederfand. In der sich bestimmt wir alle wiederfinden. Und der Pastor gibt in seiner Andacht mit auf den Weg: „Ich wünsche Ihnen auch eine gesegnete Reise durch Ihr ganzes Leben.“
Kirchenkreis Harzer Land/ Mareike Spillner