Dr. Franziska Ede hat einen bemerkenswerten Weg hinter sich, der sie nun zurück in ihre Heimat führt. Seit Anfang Juli hat sie die Stelle als Pastorin im Probedienst für die Dreieinigkeits-Kirchengemeinde Escherode-Dahlheim-Nienhagen-Nieste sowie die Gemeinde Uschlag übernommen. Eine Herausforderung, der sie mit einer Mischung aus Respekt und Zuversicht begegnet.
Ein herzlicher Empfang
„Ich bin schon total herzlich in den Gemeinden aufgenommen worden“, erzählt Ede mit einem Lächeln. „Viele kamen und stellten sich von sich aus vor. Das fand ich ganz toll, da hat man gleich das Gefühl, willkommen zu sein. Ganz unkompliziert, so kann man gut ankommen.“ Diese ersten positiven Erfahrungen stimmen die 46-Jährige optimistisch für ihre neue Aufgabe, die fünf Ortschaften im Blick zu behalten und die Menschen vor Ort kennenzulernen.
Ein ungewöhnlicher Weg zur Berufung
Franziska Edes Weg ins Pfarramt verlief nicht geradlinig. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Dolmetscherin und Übersetzerin für Englisch und Französisch. Doch der christliche Glaube und die Kirche hatten schon immer eine bedeutende Rolle in ihrem Leben gespielt. In ihrer Heimatgemeinde Diemarden war sie von Pastor Henning Behrmann inspiriert worden. Sie nahm begeistert am Kindergottesdienst, Konfirmandenunterricht und in der Jugendgruppe teil. Als Behrmann die Gemeinde verließ, ließ ihr Engagement nach, aber die Saat war gesät.
Nach Abschluss ihrer Dolmetscherinnenausbildung war es ein zufälliges Wiedersehen mit Behrmann, das ihre Berufung neu entfachte. „So habe ich es einfach mal mit Theologie probiert“, erinnert sie sich. Der Versuch gelang: Ede begann 2005 ihr Theologiestudium an der Georg-August-Universität in Göttingen und vertiefte ihre Studien in Atlanta. Ihre akademische Karriere führte sie zur Promotion und Habilitation bei Prof. Reinhard G. Kratz in Göttingen.
Von der Theorie zur Praxis
Trotz der Freude am Studium fehlte ihr der direkte Kontakt zu den Menschen. „Menschen auf ihrem Lebensweg ein Stück begleiten, Begegnungsräume schaffen, das ist mir wichtig“, beschreibt Ede ihre Motivation. Während ihres Vikariats in Harsum bei Hildesheim arbeitete sie gerne mit Kindern und fand auch Freude an der Arbeit mit älteren Menschen.
Nun, in ihrer neuen Rolle, will sie die Generationen miteinander verbinden. „Über die Eltern der Kinder lässt sich vielleicht die Generation zwischen Alt und Jung erreichen und herausfinden, was diese Altersgruppe sich von der Kirche wünscht“, überlegt sie. Dabei steht für sie im Vordergrund, „erstmal zu hören, was die Gemeinden sich wünschen“.
Begeisterung und Freude
Franziska Ede bringt eine große Begeisterung für biblische Texte und deren Bedeutung für die Gegenwart mit. Sie ist gerne unter Menschen, aber auch in der Natur. „Ich freue mich, auf dem Land zu wohnen“, sagt sie. Diese Freude und Begeisterung will sie in ihre Arbeit einbringen und hofft, dass ihre Gemeinden davon profitieren.
Die Ordination von Dr. Franziska Ede durch Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder findet am Sonntag, 18. August, ab 15 Uhr in der Paul-Gerhard-Kirche in Escherode statt. Dies wird ein besonderer Moment für sie und ihre neuen Gemeinden sein – ein Neuanfang, der auf einer tiefen Verwurzelung in ihrem Glauben und ihrer Heimat basiert.
KK Göttingen-Münden/Sangerhausen