Nach fast 15 Monaten Vakanzzeit wird der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld wieder von einer Doppelspitze geleitet: Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder hat am ersten Adventssonntag Franziska Albrecht als Superintendentin für den Amtsbereich Elze eingeführt.
„Neben Katharina Henking, die als erfahrene und innovationsfreudige Superintendentin den Kirchenkreis lange Jahre mit Christian Castel geführt hat, tritt Franziska Albrecht zur richtigen Zeit. Sie bringen Erfahrungen und Kompetenzen mit, die sehr gut ‚matchen‘, wie man heute sagt“, so die Regionalbischöfin in der Peter-und-Paul-Kirche in Elze.
„Ein Leitungsamt bedarf im höchsten Maß der Kunst der Aufmerksamkeit. Sie, liebe Frau Albrecht, möchten hören und kennenlernen. Sie möchten stärken, was im Kirchenkreis gelungen ist und fördern, was neu aufbricht. Sie werden Veränderungsprozesse moderieren und kommunizieren.“
Franziska Albrecht wurde auch als Theologin durch ihre eigene Biografie geprägt: Geboren in eine Pastorenfamilie in Ost-Berlin und noch zu Zeiten der DDR als Sechsjährige getauft, habe sie ihren Glauben bereits damals als Ungewöhnliches erfahren. „Die starke Gemeinschaft in der Familie und der Kirche haben Sie geprägt, Jammern liegt Ihnen nicht.“ Auch das spätere Gemeindepraktikum im rumänischen Hermannsburg sei eine starke Lernerfahrung gewesen: „Gottesdienste zu feiern in einem leergefegten ländlichen Raum, suchend, mit wenigen, zweisprachig.“ Das bereite Franziska Albrecht aber keine Furcht, sagte Ruck-Schröder: „Christsein ist keine bürgerliche Selbstverständlichkeit mehr, wohl aber ein Bekenntnis. Christsein kann auch mutig sein.“
Und mutig sei die neue Superintendentin, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisvorstandes, Bernd Rossi: „Sie sind die jüngste Superintendentin der Landeskirche und vielleicht sogar der ganzen Evangelischen Kirche in Deutschland.“ Immer weniger Menschen gehörten zwar den Kirchen an und die Religiosität nehme ab, „aber mit Ihrer Einführung setzen wir ein starkes Signal.“ Neben ihren persönlichen Erfahrung in einer Minderheitenkirche, liege ihre Kompetenz auch im diakonischen Bereich.