Der evangelische Superintendent Thomas Henning aus Hann.Münden geht nach 24 Jahren in den Ruhestand. Er wird am 18 Juni mit einem Gottesdienst verabschiedet, wie der Kirchenkreis Göttingen-Münden am Dienstag mitteilte. Auch wenn die Kirche sich in den nächsten Jahren weiter sehr verändere, werde es auch in Zukunft Kirche geben, betonte Henning. Er leitete den Kirchenkreis Münden seit 1999 und war zugleich viele Jahre Stellvertreter des Regionalbischofs Eckhard Gorka und dessen Nachfolgerin Dr. Adelheid Ruck-Schröder. Seit Anfang dieses Jahres stand er gemeinsam mit Superintendent Frank Uhlhorn an der Spitze des mittlerweile fusionierten Kirchenkreises Göttingen-Münden.
Thomas Henning suchte pragmatische Lösungen
„Es ist wichtig, eine Perspektive zu entwickeln, wohin man unterwegs ist. An den Gegebenheiten kann man selten etwas ändern, pragmatische Lösungen sind gefragt, den Blick nach vorn richten und sich nicht von der Vergangenheit bestimmen lassen“, ist seine Devise. Am Ende habe das dazu geführt, die Kirchenkreise Münden und Göttingen zusammen zu führen, „gemeinsam sind wir stärker.“
Kirche werde sich in den nächsten Jahren weiter sehr verändern, aber es werde auch in Zukunft Kirche geben, auch, wenn diese vielleicht anders arbeiten werde. Dem noch jungen Kirchenkreis Göttingen-Münden wünscht er, ein Kirchenkreis zu sein, der diese Veränderungen möglich macht, unterstützt und der die Menschen mitnimmt.
Erdung als Pastor
Er hatte zudem lange einen Stellenanteil als Pastor in der Stadtkirchengemeinde Münden inne und damit den direkten Kontakt zu den Gemeindegliedern. „Das war immer wichtig, weil es ein Stück Erdung ist“, sagt er. Als Pastor bekomme man nicht oft ein Feedback, daher habe es ihn immer sehr gefreut, wenn eines kam, wenn etwa nach einer Beerdigung jemand sagte „da haben Sie unsere Mutter gut getroffen“ oder „das hat uns getröstet.“ Es sei schön, einfach mit den Menschen im Gespräch zu sein.
Thomas Henning bleibt ehrenamtlich engagiert
Die Hospizarbeit liegt ihm am Herzen. Aktuell ist Thomas Henning 2. Vorsitzender der Bürgerstiftung Ambulantes und Stationäres Hospiz Hann. Münden. Es sei wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren, sagt er. Auch im Ruhestand werde er weiter in der Bürgerstiftung mitarbeiten.
Was plant er für die Zeit nach der Berufstätigkeit? „Ich habe jetzt kein Seminar besucht zur Vorbereitung auf den Ruhestand“, sagt er schmunzelnd. „Ich mache ein Jahr lang nichts und schaue, was in der Zeit entsteht.“
Bevor Henning Superintendent in Hann. Münden wurde, war er zwölf Jahre lang Pastor in der Gemeinde Heiligendorf bei Wolfsburg. Zum Kirchenkreis Göttingen-Münden zählen rund 90.000 Gemeindemitglieder in 73 Gemeinden. Im Kirchenkreis gibt es unter anderem 48 Kindertagesstätten mit mehr als 3.000 Betreuungsplätzen, 45 Friedhöfe und sechs Stiftungen.
Gottesdienst mit der Regionalbischöfin
Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder entpflichtet Superintendent Thomas Henning in einem Gottesdienst am Sonntag, 18. Juni, ab 14 Uhr in der St.-Blasiuskirche in Hann.Münden.
Bettina Sangerhausen/KK Göttingen-Münden (mit epd)