„Kurzweilig, inspirierend und manchmal auch schwierig“ so beschreibt Philipp Meyer seine gut 19 Jahre als Superintendent im Ev.-luth. Kirchenkreis Hameln-Pyrmont. Am Sonntag, den 22. Januar wird er in einem feierlichen Gottesdienst in der Marktkirche St. Nicolai in Hameln von der Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder in den Ruhestand verabschiedet. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr.
„Ich bin sehr zufrieden damit, was wir strukturell erreicht haben“, blickt Superintendent Philipp Meyer zurück. Der administrative Aufgabenbereich sei sehr umfangreich, man müsse mit Geld umgehen können, Schwerpunkte setzen und in sich wandelnden Zeiten die richtigen Entscheidungen treffen. Schwierig war die Zeit, in der die Jugendwerkstatt abgewickelt werden musste: „Das ging an die Substanz“, so Philipp Meyer. Auch bauliche Fragen waren von enormer Bedeutung: Haus der Kirche am Pferdemarkt, Haus der Diakonie am Münsterkirchhof, Kirchenamt am Bahnhofsplatz, eine ganze Reihe neuer und energetisch gut aufgestellter Gemeindehäuser - die Bilanz könne sich sehen lassen, resümiert der scheidende Superintendent und betont: „Basis für diese Erfolge ist die gute und konstruktive Zusammenarbeit in den Gremien“.
In Gremien war Superintendent Philipp Meyer auch außerhalb des Kirchenkreises aktiv: acht Jahre lang als Mitglied der Landessynode, von 2009 bis 2020 sowohl als Mitglied der Synode der EKD als auch als Vizepräsident der Generalsynode der VELKD. 10 Jahre war er Sprecher der Superintendent*innen der Landeskirche. In der Härtefallkommission des Landes Niedersachsen ist Meyer seit 16 Jahren engagiert und bleibt dies auch bis zum Ende der Ernennungsperiode.
Herausforderungen scheut der passionierte Rennradfahrer, Saxofon Spieler und Wanderer Philipp Meyer nicht, seine Reisen führten ihn schon auf viele Kontinente. 1990 ging er mit seiner Frau und den drei Söhnen für sechs Jahre als Geistlicher nach Südamerika. In Paraguay und Argentinien hat er nicht nur Land und Leute kennengelernt und spricht seitdem fließend spanisch: „Ich habe ein Gläschen Rotwein schätzen gelernt, denn in Argentinien gibt es sehr guten Rotwein,“ so Philipp Meyer.
Die Zeiten ändern sich, zu Beginn seiner Dienstzeit ist vor allem über finanzielle Probleme gebrütet worden. Heute stelle sich hingegen die Frage, wie findet man Menschen, die die kirchliche Arbeit in die Zukunft tragen. Aktuell sei deshalb sehr erfreulich, dass im Frühjahr drei neue Pastorinnen und Pastoren ihren Dienst im Kirchenkreis beginnen, denn, sagt Superintendent Meyer, „die Kirche wird an ihren verlässlichen Leistungen gemessen: Dass Gottesdienste, Trauerfeiern, Taufen und Hochzeiten gefeiert werden, dass Kirche präsent ist, insbesondere in schweren Zeiten.“ Den Hauptamtlichen und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden gebühre dafür großer Dank.
Jetzt freut sich Philipp Meyer darauf, mehr Zeit für Rennrad-Touren, die vier Enkelkinder und Gartenarbeit zu haben. Im Kirchenkreis bleibt er ebenfalls weiter aktiv: Als Geschäftsführer des von ihm maßgeblich geförderten edelKreis-Projekts in der Emmernstraße.
Doris Hellmold-Ziesenis/ Kirchenkreis Hameln-Pyrmont