Christiane Nadjé-Wirth (51) wird neue Superintendentin des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder. Die Delegierten der Kirchenkreissynode wählten die Pastorin der Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser am Freitagabend in der Holzmindener Lutherkirche im zweiten Wahlgang mit 35 von 55 Stimmen. Auf Pastor Kay Oppermann, der sich ebenfalls zur Wahl gestellt hatte, entfielen 20 Delegierten-Stimmen. „Ich bin sehr gerührt und ich bin dankbar für das Vertrauen der Synode. Ich habe großen Respekt vor den Herausforderungen der nächsten Jahre, aber ich bin 'pfingstgewiss', dass wir immer wieder Kraft und Fantasie geschenkt bekommen, um die Botschaft von Gottes Liebe zu den Menschen zu tragen,“ sagte Nadjé-Wirth im Anschluss. Der bisherige Superintendent Ulrich Wöhler war Ende März in den Ruhestand gegangen.
Im April hatten sich beide mit einer Aufstellungspredigt, Corona-bedingt als Video aufgezeichnet, in der Klosterkirche Amelungsborn vorgestellt. Seitdem seien einige nervenaufreibende Wochen vergangen, gestand Pastorin Nadjé-Wirth, die zugleich als stellvertretende Superintendentin bereits jetzt den Kirchenkreis leitet. In den kommenden Wochen wolle sie zu einem guten Übergang in ihrer Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser beitragen. Und anders als noch bei Vorgänger Wöhler, ist die künftige Superintendentin nicht mehr zugleich Pastorin der Lutherkirche in Holzminden. „Natürlich werde ich dort auch predigen, aber gerne auch in den anderen Gemeinden unseres schönen Kirchenkreises.“
"Jede Wahl ist ein Aufbruch unter Gottes Segen und Verheißung. Ich freue mich über die Wahl von Christiane Nadjé-Wirth und wünsche ihr Geduld, Zuversicht, Humor und Zeit für Gebet und Stille," sagte die hannoversche Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr, die als Vakanzvertreterin des Sprengels Hildesheim-Göttingen ebenfalls dem Wahlkreisausschuss angehörte.
"Die Superintendentinnen und Superintendenten des Sprengels Hildesheim-Göttingen freuen sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit Frau Nadjé-Wirth", sagte Thomas Henning, Superintendent des Kirchenkreises Münden und stellvertretender Regionalbischof des Sprengels. Bereits in ihrer Funktion als stellvertretende Superintendentin habe man sie in der Runde der Superintendentinnen und Superintendenten, der so genannten Ephorenkonferenz, kennen und schätzen gelernt.
Voraussichtlich im September wird die künftige Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Christiane Nadjé-Wirth dann in ihr neues Amt als Superintendentin einführen.
Zur Person
Christiane Nadjé-Wirth studierte in Hamburg Evangelische Theologie, absolvierte ihr Vikariat in Bad Bevensen und ist seit 1999 Pastorin der Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser. Seit 2010 hat die gebürtige Buxtehuderin im Kirchenkreis zudem einen Zusatzauftrag für die Aus- und Fortbildung von Lektoren und Prädikanten und die Organisation von Tauffesten. Sie hat eine Ausbildung als Geistliche Begleiterin und Personalcoach, ist Vikariatsleiterin und seit einigen Jahren stellvertretende Superintendentin. Nebenbei ist sie Autorin für die Radioandachten „Moment mal“ auf NDR 2 und „Zwischentöne“ auf NDR 1. Nadjé-Wirth ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.
„Glaubensvoll, menschenfreundlich und hoffnungsfroh in der Welt erkennbar sein – für mich die Aufgabe der Kirche. Die notwendigen Veränderungen, vor denen auch wir im Kirchenkreis stehen, werden Kraft kosten. Sie können aber gelingen, wenn wir die verschiedenen Gaben klug einsetzen, Gutes bewahren und fantasievoll und zuversichtlich Neues ausprobieren. Das möchte ich gerne mitgestalten,“ sagt Pastorin Christiane Nadjé-Wirth.
Zum Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder
Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder liegt im Weserbergland zwischen Lauenförde und Bodenwerder und gehört zum Sprengel Hildesheim-Göttingen und umfasst 31 Kirchen- und Kapellengemeinden mit rund 32.000 Kirchenmitgliedern. Superintendent*in, Kirchenkreisvorstand und Kirchenkreissynode leiten den Kirchenkreis in gemeinsamer Verantwortung. Die Superintendentin oder der Superintendent sorgt für die theologische Leitung, nimmt die Dienstaufsicht der Mitarbeitenden wahr und vertritt den Kirchenkreis in der Öffentlichkeit.
Superintendent*innen werden zunächst auf zehn Jahre gewählt, eine Verlängerung ist möglich. Sitz des Kirchenkreises ist die Superintendentur in Holzminden.
Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder (Karin Simon) und Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu