Regionalbischof Eckhard Gorka ordiniert am Sonnabend Ann-Karin Wehling in der Marienkirche Gimte zur Pastorin. Die 33-Jährige übernimmt zudem einen Stellenanteil im Kinder- und Jugendpfarramt des Kirchenkreises Münden. „Ich freue mich, darauf, dass Ann-Karin Wehling mit ihrer Familie weseraufwärts ihren Dienst in Gimte und in dieser traditionsreichen Gegend beginnt“, so der Regionalbischof. Wehling wuchs nahe der Weser bei Auetal auf.
Pastorin zu werden sei ihr nicht in die Wiege gelegt worden, sagt die junge Theologin. Bereits als Jugendliche habe sie in der Kirchengemeinde Karohagen mitgearbeitet. „Die Jugendarbeit und meine Pastorin Dr. Heike Köhler haben mich dafür begeistert, Pastorin werden zu wollen.“ Nach dem Abitur studierte Wehling einige Jahre in Göttingen. Immer mit dem festen Ziel im Blick, Pastorin zu werden.
Mit 18 Jahren sei in den Kirchenvorstand ihrer Gemeinde gegangen. „Die meisten waren dort zwar älter als ich, aber haben mich dennoch ernst genommen.“ Am liebsten habe sie damals schon in den Gottesdiensten mitgeholfen und gelesen. „Am ersten Weihnachtstag morgens um sechs Uhr war das immer eine wunderschöne Atmosphäre – das frühe Aufstehen hat mich nicht abgeschreckt.“
Neben einem Vikariat absolvierte Wehling ein Sondervikariat im Landesjugendpfarramt. Nun ergab sich im Kirchenkreis Münden die Möglichkeit, beide Leidenschaften zu vereinbaren – mit Jugendlichen zu arbeiten und als Pastorin und Seelsorgerin für eine Gemeinde da zu sein. „Jugendliche sind keine Hilfsarbeiter*innen, sondern wir können ihnen auch mehr zutrauen.“ Und von ihnen dabei erfahren, welche Vorstellung junge Menschen von Gott haben.
Ann-Karin Wehling bringt ihren Mann Christian Kuhlmann, die gemeinsame fünf Monate alte Tochter Mila und Hündin Zola mit nach Gimte. „Mein Mann kann im Homeoffice arbeiten und für Mila wird das toll sein, auf dem Land aufzuwachsen.“ Und auch Hündin Zola erkunde bereits die Gegend.
„Ich freue mich darauf, die Menschen hier kennenzulernen.“ Vermutlich werde sie in nächster Zeit wegen der Corona-Bedingungen viel telefonieren müssen – mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, den Haupt- und Ehrenamtliche und der Gemeinde. „Ich komme nicht mit einem Masterplan, sondern möchte vielmehr zuhören, Fragen stellen, da sein.“ Sie nutze zwar auch soziale Medien und Videokonferenzen, „aber noch lieber habe ich „kohlenstoffartige Begegnungen“ mit den Menschen vor Ort – sobald dies wieder möglich sei.
Die Ordination sei für sie ein wichtiger Anlass: „Ich brauche den Auftrag und den Segen, das hilft mir für meinen weiteren Dienst.“ Und dieser beginnt gleich nach Ihrer Ordination.
Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu