Rössing: Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr ordiniert Juliane Hillebrecht

Nachricht Rössing, 05. Februar 2021

Neue Pastorin: von Berchtesgaden ins Hildesheimer Land

 
Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Rössing und Barnten haben eine neue Pastorin: Die hannoversche Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr hat am Freitag Juliane Hillebrecht in der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Rössing zur Pastorin ordiniert.
„Als junge Pastorin haben Sie sich in diesen Zeiten für diesen doch verrückten Beruf entschieden, Dinge zu verkündigen, die man nicht sehen kann – und das mit großer Zuversicht“, sagte Regionalbischöfin Dr. Bahr in Anspielung auf Hillebrechts Ordinationsspruch. Für die 30-jährige ist es die erste Pfarrstelle.
 
Juliane Hillebrecht hatte sich als Ordinationsspruch den Brief des Paulus an die Hebräer ausgesucht: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“. Ein Hammerspruch, befand Dr. Bahr: „Mitten in der Pandemie so ein hoffnungsvolles Wort, wo uns das ‚auf Sicht fahren‘ täglich dreimal begegnet.“
 
Christinnen und Christen seien geübt darin, auf Sicht zu fahren und Zuversicht zu entwickeln. „Wenn Nebel aufkommt über der Nordsee, suche dir ein kleines Licht am Horizont – dann kommst du durch“, habe ihr ein Hochseeangler geraten: „Du brauchst einen Fokus, auf den du dich richten kannst.“ Der Glaube sei nun diese Zuversicht, aus der Christinnen und Christen lebten.
 
Und die Gemeinde hoffe, dass mit der neuen Pastorin die „Hochsee-Anglerin des Glaubens“ komme, die durch die durch das Dunkel manövrieren werde. „Den Horizont müssen wir aber gemeinsam betrachten und die Lichtfunken und die Zuversicht suchen“, sagte Regionalbischöfin Dr. Bahr.
 
Auf die diese neue Generation der Pastorinnen und Pastoren liege eine große Verantwortung – wie solle es weitergehen nach der Pandemie, wenn die Horizontbestimmung umstritten ist und der Boden wackele. „Es ist die große Zuversicht Gottes, der an uns glaubt, wenn wir Gott nicht sehen, der nicht zweifelt, wenn wir den Glauben an den Nagel hängen wollen und uns sieht, wenn wir Gott im Leben nicht mehr zu sehen vermögen.“
 
Die Ordination stehe am Anfang ihres Dienstes und zugleich am Ende der Ausbildung. Doch das Lernen, so Dr. Bahr, werde nicht aufhören. Der Regionalbischof des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Eckhard Gorka, geht in den Ruhestand, sodass Dr. Petra Bahr als Regionalbischöfin des Sprengels Hannover einige Aufgaben übernommen hat.
 
 
Vertreterinnen und Vertreter der Kirchenvorstände er Gemeinde, Ortsbürgermeister, Superintendent Mirko Peisert und die Patronin der Kirchengemeinde Rössing, Carlota Freifrau von Rössing und von Hugo, hießen in der Corona-bedingt wenig besetzten Kirche in Rössing in Grußworten die neue Pastorin willkommen.
 
 
Zur Person:
Die gebürtige Berchtesgadener Juliane Hillebrecht wuchs in Goslar auf und engagierte sich dort in der evangelischen Jugend. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Kinderkrippe, studierte sie in Göttingen evangelische Theologie sowie einige Semester Indologie und Religionswissenschaft. Erst im Studium habe sich der Wunsch entwickelt, Pastorin werden zu wollen. In Uelzen absolvierte sie ihr Vikariat, die Ausbildung zur Pastorin. Im Anschluss daran machte Juliane Hillebrecht zudem ein Sondervikariat in der Citykirchenarbeit der Marktkirche Hannover.

Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu