Militärdekane fordern eine realistischere Friedensethik
Den Frieden denken: Rund 250 Pastorinnen und Pastoren haben sich Anfang Oktober in Göttingen zum Generalkonvent des Sprengels Hildesheim-Göttingen in einem ganz besonderen Setting getroffen: als Tischmahl in der St. Johanniskirche. Die Militärdekane Dr. Dirck Ackermann und Dr. Roger Mielke gaben mit ihren friedensethischen Vorträgen wichtige Impulse für Diskussionen: „Wenn Gewissheiten ins Wanken geraten – Konfliktordnung statt Friedensordnung? Friedensethik in der Bewährung angesichts des Krieges in der Ukraine“ – lautete die Überschrift des Generalkonvents.
Bei Generalkonventen feierte man in den vergangenen Jahre einen Gottesdienst mit Abendmahl, ging dann zu einem Versammlungsort und diskutierte dort über ein aktuelles Thema. Bereits im vergangenen Jahr wurde diese Reihenfolge, bedingt durch Corona, aufgebrochen: An vier Orten im Sprengel trafen sich jeweils Pastor*innen. Doch die Reihenfolge – Gottesdienst in einer Kirche, Diskussion in einem Saal – blieb. In diesem Jahr nun wurde an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in der St.-Johanniskirche in Göttingen ein Agapemahl gefeiert.
Butter, Käse, Brötchen, Kaffee und Tee – ein schlichtes Mahl, aber hochaktuelle Tischreden erwartete die Teilnehmenden, die im Mittelschiff an zwei langen Tafeln saßen.
Gibt es einen gerechten Frieden? Die Vorträge von Dr. Ackermann und Dr. Mielke kreisten um die ethische, aber auch die Frage von Legalität und Legitimät, der angegriffenen Ukraine beizustehen.